RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus, RS-Virus) ist ein Virus, das die Atemwege befällt. Erkrankungen durch das RS-Virus treten gehäuft im Herbst und Winter auf. Die RSV-Saison dauert in der Regel von Oktober bis März.
Menschen, die sich mit dem RS-Virus angesteckt haben, können den Erreger schon einen Tag später auf andere übertragen, auch wenn sie selbst noch keine Krankheitszeichen haben. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt in der Regel 3 bis 8 Tage und klingt meist innerhalb einer Woche ab. Frühgeborene, Neugeborene und Menschen mit einer Abwehrschwäche können das RS-Virus jedoch über mehrere Wochen, im Einzelfall über Monate ausscheiden.
Im Erwachsenenalter wurde die Bedeutung RSV-bedingter Atemwegserkrankungen lange Zeit unterschätzt. Personen ab dem Alter von 75 Jahren sind besonders gefährdet, schwer an RSV zu erkranken. Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen tragen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer RSV-Erkrankung. Dazu zählen zum Beispiel schwere Vorerkrankungen des Herzens oder der Lunge sowie eine Immunschwäche.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Schutzimpfung gegen das RS-Virus als Standardimpfung für alle Personen ab dem Alter von 75 Jahren. Die Impfung gegen RSV wird bereits ab dem Alter von 60 Jahren für Personen mit bestehenden Grunderkrankungen empfohlen, die mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine schwer verlaufende RSV-Erkrankung einhergehen. Dazu gehören schwere Formen von:
- chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane,
- chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- chronischen Nierenerkrankungen,
- chronischen Erkrankungen des Nervensystems,
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) mit Komplikationen,
- bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems,
- angeborener oder erworbener Abwehrschwäche (Immundefizienz).
Wenn Vorerkrankungen durch Medikamente gut eingestellt sind, sollten sich Personen ab 60 und unter 75 Jahren von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten lassen, ob eine Impfung dennoch sinnvoll ist.
Darüber hinaus wird die RSV-Impfung für Personen ab dem Alter von 60 Jahren empfohlen, die in einer Pflegeeinrichtung leben.
Die RSV-Impfung ist sicher und gut verträglich. Wie bei jeder Impfung sind jedoch Nebenwirkungen möglich. Nach der Impfung gegen RSV kommt es sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 Geimpften) zu Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle. Auch Allgemeinreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen sind möglich. Solche üblichen Impfreaktionen sind vorübergehend und klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.